Fall 1: Sanierung von Holzschutzmitteln in historischem Gebäude

Das Wirtschaftteil eines historischen Bauernhofes war in den 70er Jahren saniert und zu Wohnräumen umgebaut worden. Dabei wurden große Mengen an Holzschutzmitteln in die Holzbalken und die Verkleidungen eingebracht. Mittlerweile soll der Hof verkauft werden. Potentielle Interessenten äußerten Besorgnis über nach wie vor bestehende relevante Belastungen der Innenräume mit Holzschutzmitteln. Wir wurden mit Messungen beauftragt.

Hierbei zeigte sich, dass die seitens staatlicher Stellen vorgegebenen Sanierungszielwerte insbesondere für Lindan deutlich (bis Faktor 4) überschritten waren.

Da das Gebäude unter Denkmalschutz stand, kam ein Ausbau der historischen Balken und Hölzer nicht in Frage. Deshalb wurde gemäß der PCP-Richtlinie das Sanierungsverfahren "Beschichten mit Decklacken" gewählt. Neben den alten Holzmaterialien wurden auch die in den 70er Jahren eingebrachten und mit Holzschutzmitteln behandelten Holzdecken mit einem Schutzsystem behandelt, dass über aussagekräftige Wirksamkeitsprüfungen externer Institute verfügte. Erfahrungen aus Sanierungen von Holzschutzmittelbelastungen mit dem System liegen seit 1995 vor.
Darüber hinaus wurde in allen Räumen eine Grundreinigung der Böden mit einem Sprühextraktionreinigungsgerät durchgeführt. Weitere Maßnahmen zur Beseitigung von sekundären Kontaminationen wurden nicht durchgeführt. Nach Durchführung dieser Sanierungsmaßnahmen sollen gemäß PCP-Richtlinie Sanierungskontrolluntersuchungen durchgeführt werden, um den Sanierungserfolg zu überprüfen.



Fall 2: Heizölschaden nach Beschädigung des Befüllungsrohres

Beim Befüllen eines öltankes trat beidseitig der Kellerwand Heizöl aus. Durch die Befestigung einer zuvor neu angebrachten Holzterrasse war bislang unbemerkt das Befüllungsrohr angebohrt worden. Unsere Aufgabe war es, zum einen Maßnahmen festzulegen, die den ölgeruch dauerhaft beseitigen und zum anderen eine mögliche Grundwassergefährdung abzuklären
Die betroffenen Wände wurden beprobt, um den Umfang der Rückbaumaßnahmen und mögliche begleitende Maßnahmen wie das Abflammen von ölresten festlegen zu können. Nach dem Abflammen der Oberflächen von Wand und Boden und der Behandlung mit Wasserstoffperoxyd waren geruchssensorisch keine relevanten Geruchsemissionen mehr feststellbar. Der Wiederaufbau der Wandoberfläche (Putz, Farbe) konnte begonnen werden. Wo Mauerwerk nur mit hohem Aufwand auszutauschen gewesen wäre, wurden Verblendungen mit Hinterfüllungen aus Aktivkohlegranulat eingebaut.
Des weiteren wurden Bohrungen ins Erdreich vorgenommen, um eine mögliche Grundwassergefährdung abschätzen zu können. Das ausgetretene Öl konnte in diesem Fall gefahrlos im Untergrund verbleiben, da die geringe Ölmenge dort mit der Zeit mikrobiologisch abgebaut werden würde.